In der Nacht von Sonntag auf
Montag findet in Hollywood die 85. Verleihung des Oscars statt. Ich weiß, ich
weiß. Puristen werden jetzt wieder sagen: Halt, halt! Alles macht der wieder
falsch! Das heißt nicht „Oscars“ sondern „The Academy Awards“.
Näähhhttt! Falsch! Ha! Liebe
Puristen. Die Verleihung heißt seit diesem Jahr nun nicht mehr offiziell „85th Academy
Awards“ sondern der einfachheitshalber „The Oscars!“
Da hat sich Oscar und seine Familie aber feingemacht.
Dies kommt natürlich gerade mir
als bekennenden Single Linguisten entgegen. Allein der Gedanke, ich müsste vor
Publikum „85th“ aussprechen, treibt mir den Angstschweiß ins Gesicht. Aber
zurück zum Thema.
Ich will euch nun und hier nicht
erzählen, wer oder was denn dieses Jahr nominiert ist. Das können die TV-Sender
bestimmt schneller und effektiver.
Ich denke es ist an der Zeit,
dass wir auch die kleinen Zufälle und Fakten beleuchten, welche mit „The Oscars“
einhergehen. Lasst uns also eine Liste machen:
Fakt 1: Nur vier der insgesamt
20 nominierten Schauspieler haben dieses Jahr das erste Mal die Chance, einen
der begehrten Oscars zu gewinnen. Dies sind: Bradley Cooper, Hugh
Jackman, Emmanuelle Riva und Quvenzhane Wallis.
Fakt 2: Neun der 20 Nominierten haben
bereits schon einmal gewonnen und eine der begehrten Trophäen zu Hause. Dies sind: Daniel Day-Lewis, Denzel Washington, Alan Arkin,
Robert De Niro, Philip Seymour Hoffman, Tommy Lee Jones, Christoph Waltz, Sally
Field und Helen Hunt.
Der bekannteste Bingo Spieler der Welt ist auch wieder am Start.
Fakt 3. Es scheint immer
eine gute Idee für einen Schauspieler zu sein, sich die Rolle eines ehemaligen Präsidenten
in einem Blockbuster zu sichern. Warum? Nun, mit Daniel Day Lewis steht das
zweite Mal ein Darsteller zur Wahl, welcher Abraham Lincoln in einem Film
spielte. Diese Ehre hatte vor ihm schon Raymond Massey 1940.
Vier weitere
Darsteller wurden in der Vergangenheit für die Darstellung eines Präsidenten
für einen Oscar nominiert. Dies waren: Alexander Knox als Woodrow Wilson 1944,
James Whitmore als Harry Truman 1975, Anthony Hopkins sowohl als Richard Nixon
1995 als auch 1997 als John Quincy Adams und der Schauspieler Frank Langella ebenfalls
für die Darstellung von Richard Nixon im Jahr 2008.
Fakt 4: Die
französische Schauspielerin Emanuelle Riva ist mit 85 die älteste
Schauspielerin, welche für den Oscar für eine Hauptrolle nominiert wurde.
Im Gegensatz dazu hält
die erst 9 Jahre alte Quvenzhane Wallis ab sofort den Rekord, für die jüngste
jemals für eine Hauptrolle nominierte Schauspielerin.
Fakt 5: Mit dem Film „Liebe - Amour“
aus Österreich, welcher in französischer Sprache produziert wurde, steht erst
zum 5 mal ein Film für den Oscar eines Hauptfilms zur Auswahl, der nicht in
englischer Sprache produziert wurde.
Fakt 6: Mit dem Film Silver
Linings geht erstmals wieder seit 1981 ein Film an den Start, welcher in allen
vier Schauspielkategorien nominiert ist. Und da dies noch nicht genug Gewinnchancen
sind, dachten sich die Verantwortlichen, nominieren wir ihn zusätzlich noch für
die Kategorie Bester Film, bester Regisseur, bester Schnitt und bestes
adaptiertes Drehbuch.
Fakt 7: Mit „Les
Miserables“ ist erstmals seit 2002 (Chicago) wieder ein Musical als bester Film
nominiert. Gewinnen konnten diese Auszeichnung bisher neun weitere Musicalverfilmungen.
Man sieht Anne die Strapazen der französischen Revolution immer noch an.
Fakt 8: Ausgerechnet
Wolverine Darsteller Hugh Jackman könnte es als erster seit 1964 erneut
schaffen, als bester Hauptdarsteller in einem Musicalfim die Trophäe zu
gewinnen.
Und der Wolf singt uns ein Lied - Wuuuuhuuuuu!
Fakt 9: Mit Adeles „Skyfall“
ist erstmals seit 10 Jahren wieder ein Song für den Oscar nominiert, welcher es
auch in die Top 10 der „Billboard Hot 100“ geschafft hat.
Fakt 10: Mit Komponist
John Williams ist auch wieder ein alter Hase für den Oscar zur besten Filmmusik
am Start. War er bis dato doch immerhin schon 48-mal für den Oscar nominiert. Gewinnen
konnte er bisher „nur“ 5-mal und dann auch nur, (Ausnahme hier die Adaption zum
Musicalfilm Anatevka 1971) wenn Steven Spielberg etwas mit der Filmproduktion
zu tun hatte. Da er dieses Jahr für die Musik in Spielbergs „Lincoln“ nominiert
ist, stehen die Sterne günstig für ihn.
Ohne Steve läuft bei John gar nichts.
Fakt 11: Aber nicht
nur John Williams ist eine sichere Bank, was den Preis für die beste
Filmmusik angeht. Auch der Komponist Thomas Newman, nominiert für "Skyfall", hat
bereits seine 11. Nominierung. Hört sich im ersten Moment im Gegensatz zu
Williams schon etwas dürftig an. Beachten muss man aber, dass es die Familie
von Thomas Newman insgesamt bereits auf 87 Nominierungen bringen konnte. Haken
bei Newman – Er selbst gewann noch nie!
Ihr seht also, der
Tisch ist gedeckt. Und so ganz nebenbei haben wir doch noch einiges über die Nominierten erfahren. War zwar nicht das Ziel, aber Wissen schadet ja nicht,
oder?
Ich für meinen Teil
wünsche Euch allen eine schöne Oscarnacht und denjenigen, die es nicht
sehen wollen oder nicht sehen können, eine erholsame Nacht.
P.S.: Für alle, die
doch gerne sehen würden, wer denn nun genau für was nominiert wurde, hier die
komplette Liste.